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Virtual Mobility

Svitlana GrotskaErlebnis, 2022, Länder & Sitten Leave a Comment

Virtual Mobility

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29. Januar 2022
Internationaler Austausch, Reisemöglichkeiten, neue Kommilitonen und Kultur, dafür steht ein Auslandssemester – zumindest unter normalen Umständen. Früher konnte man spontan ein Flugticket kaufen und unbeschwert ein neues Land erkunden. Heute ist das Reisen mit erheblichen Gefahren verbunden.
Studierende, die ein verpflichtendes Auslandssemester absolvieren müssen, sind von der aktuellen Lage besonders betroffen. Wenn das Zielland als Corona-Risikogebiet eingestuft ist, muss das geplante Auslandsstudium verschoben werden – oder man entscheidet sich für ein digitales Auslandssemester.
An diesem Punkt fragen Sie sich wahrscheinlich, inwiefern virtuelle Mobilität in diesem Fall von Nutzen ist? Wie fühlt es sich an, von zu Hause aus im Ausland zu studieren? In diesem Blog erzähle ich Ihnen von meiner völlig neuen Fremdheitserfahrung – Auslandssemester daheim.
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Schwieriger Start

Ich hatte schon immer den Wunsch, während meines Studiums ein Auslandssemester zu absolvieren. Was mich daran am meisten begeistert, ist die Möglichkeit, in eine „fremde Welt“ einzutauchen und dabei Fremdsprachenkenntnisse zu erwerben, interkulturelle Kompetenz zu stärken und Freundschaften mit Menschen aus aller Welt zu schließen. Eine unvergessliche Erfahrung, die wohl jeder erleben sollte.
Aus diesem Grund fing ich relativ frühzeitig an, mich auf das Auslandsstudium in Spanien vorzubereiten. Es gab nichts, was mich von meinem Plan, in Spanien zu studieren, abbringen konnte. Nichts, außer der COVID19-Pandemie.
Aufgrund von Corona musste ich das Auslandssemester in Spanien leider kurzfristig absagen. Als Alternative bekam ich die Möglichkeit, ein Online-Auslandssemester in Rumänien zu absolvieren. Zunächst stand ich dieser Option skeptisch gegenüber, aber die vielen guten Rezensionen über die Babeș-Bolyai-Universität haben mich überzeugt.
So fing ich an der Fakultät für Politik-, Verwaltungs- und Kommunikationswissenschaften an, digital zu studieren.

Perspektiv­wechsel

Das gesamte Auslandssemester wurde über die Plattformen Zoom und Microsoft Teams realisiert. Die Vorlesungen und Seminare fanden überwiegend in kleinen Gruppen von 15–20 Personen statt. Wir hatten viele Projektarbeiten, interessante Workshops und in den Breakout-Räumen war ein tiefgründiger Austausch mit anderen Kommilitonen möglich.
Am Anfang brauchte ich ein wenig Mut, um mich in den Online-Kursen zu äußern. Aber durch die offene und wertschätzende Atmosphäre in unserer Seminargruppe habe ich mich schnell wohl gefühlt.
Besonders beeindruckt hat mich die Art und Weise, wie die Professoren mit ihren Studenten umgehen. Sie haben immer ein überaus großes Interesse am Leben und Wohlergehen der Studierenden gezeigt. Häufig wurden persönliche Gespräche über familiäre Beziehungen, Gesundheit, finanzielle Angelegenheiten oder Zukunftspläne geführt.
Dadurch wurde mir auch klar, dass man tiefere und offenere Gespräche mit rumänischen Kommilitonen führen sollte, um Freundschaften zu schließen. Und sobald man alle kulturellen Gegebenheiten verstanden hat, ist es viel einfacher, sich nicht mehr wie ein Neuankömmling oder ein Fremder zu fühlen, sondern wie ein Teil der Gemeinschaft.

Überwindet das Fremde!

Für mich persönlich war die „virtual Mobility“ zunächst ein guter Ersatz und eine wunderbare Möglichkeit, während der Pandemie eine Art Austausch zu erleben. Aber im Laufe des Semesters habe ich festgestellt, dass man auch online viele spannende Einblicke in eine andere Kultur bekommen kann. Manchmal habe ich sogar zu mir gesagt:
„Jetzt gehe ich mal eben für vier Stunden nach Rumänien!“
Als Studentin, die bereits in Deutschland virtuell studiert hat, fand ich es spannend zu sehen, wie die digitale Lehre in anderen Ländern organisiert und aufgebaut ist. Dabei habe ich viele neue Arbeitsmethoden kennengelernt, die ich in mein Studium an der Hochschule Mittweida integrieren konnte.
Nach Abschluss des virtuellen Auslandssemesters kann ich sagen, dass diese Zeit unglaublich viel zu meiner persönlichen und beruflichen Weiterentwicklung beigetragen hat.
Heute sehe ich Fremdheit als ein Moment der Unsicherheit oder des Mangels an Zugehörigkeit, den es durch eine positive Einstellung und Offenheit zu überwinden gilt.
Diese ungewöhnliche „Auslandserfahrung“ hat meine Resilienz und interkulturelle Kompetenz definitiv gestärkt. Ich bin sehr froh, dieses Angebot wahrgenommen zu haben.

Bildnachweis: Ivan Samkov – pexels.com, AS_Appendorf – pixabay.com, Anna Shvets – pexels.com, Kaique Rocha – pexels.com, Pasca Daniel – pexels.com .

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