Bild: Ein aus dem Flugzeug heraus fotografierter Sonnenuntergang über den Wolken; Titelbild für den Blogbeitrag: Aller guten Dinge sind 3, Wie mich eine Reise in drei Länder mein Kulturverständnis hinterfragen ließ

Aller guten Dinge sind 3!

Lea Stöckel2023, Culture Clash, Länder & Sitten 1 Comments

Aller guten Dinge sind 3!

Wie mich eine Reise in drei Länder mein Kulturverständnis hinterfragen ließ.
Bild: Lea Stöckel Profilbild
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8. Februar 2023

Australien


Bild: Strandbucht bei den Twelve Apostels im Port Campbell National Park, im Bundesstaat Victoria, Australien
Bild: Sonnenuntergang am Strand von Moreton Island, Australien
Bild: Ausblick auf die im wasserliegenden Twelve-Apostles im Port Campbell National Park, Australien
Bild: Strand von Rottnest Island (Heimat der Quokka´s), Australien

eine reise in die Vergangenheit

Als ich meine Reise in Australien begann, fühlte sich diese in weiten Teilen wie ein großes Déjà-vu an, was wohl dem Fakt geschuldet war, dass ich "Down Under" schon einmal mit zwei Jahren bereist hatte. Da ich mich aber aufgrund der vergangenen Zeit und meines damals sehr jungen Alters an nicht mehr allzuviel erinnern konnte, waren das Land und seine Kultur trotz allem neu für mich.
Viele außergewöhnliche Erlebnisse, wie zum Beispiel der Besuch von Moreton Island, den Twelve-Apostels, Rottnest Island mit seinen niedlichen Bewohnern und vielen anderen Sehenswürdigkeiten inklusive beeindruckender Naturschauspiele konnte ich also nun bereits ein zweites Mal erleben.
Bild: Zwei Koalas die an einem Baum hängen, Australien
Zwei relaxte Koalas
Bild: Auf meinem Kopf sitzt ein Papagei und frisst aus meiner Hand, Australien
Ein hungriger Papagei
Bild: Ein Quokka der in die Kamera blickt, Rottnest Island, Australien
Ein fotogenes Quokka

    Harry the House Spider

    Wenn man an Australien denkt, kommen einem wahrscheinlich sofort Kängurus und Koalas in den Sinn. Nicht zuletzt wegen dieser niedlichen Zeitgenossen steht Australien bei vielen als Reiseziel ganz oben auf der Liste - so auch bei mir. Zugleich ist „Down Under“ aber auch die Heimat der tödlichsten Schlangen und Spinnen. Unter diesem Umstand hätte ich es mir also nie erträumen lassen, dass es tatsächlich Menschen in Australien gibt, welche freiwillig Spinnen in ihren Häusern leben lassen. Als mir jedoch ein Freund von seiner Hausspinne Harry, einer circa 30 cm großen „Huntsman Spinne“, erzählte, war das für mich im ersten Moment nicht nur befremdlich, sondern vor allem angsteinflößend. Dabei haben die Hausspinnen ziemlich viele Vorteile: zum einen fressen die meist gutmütigen und ungiftigen Hausmitbewohner lästige Mücken und Wespen, zum anderen sind sie recht pflegeleicht und verhindern, dass sich andere, tödliche Spinnenarten im Haus einnisten.
    Auch für mich war es anfangs noch ein recht großer Kulturschock, eine Spinne als Haustier zu halten. Mit der Zeit konnte ich mich jedoch mit dem Gedanken anfreunden, zumindest wenn wir beide unsere Privatsphäre respektierten und sie außer Sichtweite blieb.
    Glücklicherweise machte ich auf meiner Australienreise nicht nur mit dieser achtbeinigen Spezies Bekanntschaft, sondern lernte auch weitaus niedlichere Vertreter der australischen Tierwelt kennen.

    Singapur


    Bild: Skyline von Singapur bei Nacht
    Bild: Ein riesiger, aus der Decke fließende Wasserfall inmitten des Changi Airport, Singapur
    Bild: Die Lichtshow der Superberes im Gardens by the Bay, Singapur
    Bild: Ausblick auf die Mangroven und das Meer aus der Insel Pulau Ubin, Singapur

    Zwischen Tradition und Superlative

    Singapur ist ein Stadtstaat, in dem sich traditionelle Werte und Kultur nahtlos mit moderner Innovation und Fortschritt verbinden. Diese einzigartige Mischung hat Singapur den Ruf eingebracht, eines der wohlhabendsten und technologisch fortschrittlichsten Länder der Welt zu sein. Doch trotz seines Rufs für Superlative hat Singapur den Kontakt zu seinen Wurzeln nicht verloren und pflegt sein reiches kulturelles Erbe.
    Einer der Wege, wie Singapur Tradition und Moderne in Einklang bringt, ist seine Architektur. Von hoch aufragenden Wolkenkratzern und futuristischen Gebäuden bis hin zu historischen Tempeln und Häusern aus der Kolonialzeit ist die Stadt eine visuelle Darstellung dieses Gleichgewichts - auch mich hat diese eindrucksvolle Architektur zu anfangs überwältigt.
    Das Gleiche gilt für die Esskultur in Singapur, wo traditionelle Gerichte wie Hühnchenreis und Laksa neben internationaler Küche aus aller Welt angeboten werden. Essen ist ein wichtiger Teil der singapurischen Kultur und die vielfältige Mischung der Küchen spiegelt die multikulturelle Bevölkerung des Landes wider. Besonders beeindruckend fand ich, als ich abends durch die Straßen von Downton spazierte, einer Gegend Singapurs, welche eher für ihre hohen Wolkenkratzer bekannt ist und die Menschen auf einmal anfingen, kleine Essenstände sowie Stühle und Tische am Straßenrand und teilweise auf den Straßen aufbauten, um traditionelle Gerichte vieler verschiedener Kulturen zuzubereiten.

    Skyline von Singapur

    Kleine, auf der Straße aufgebaute Essenstände inmitten Downtowns

    Ein Blick in die Zukunft

    Als ich 2019 den Inselstaat Singapur bereiste, sollte ich noch nicht ahnen, dass sich in nicht allzu ferner Zukunft unsere Wege aufgrund meines Studiums noch einmal kreuzen sollten.
    Da das Studium "Global Communication in Business and Culture" im 4. Semester ein Auslandsstudium vorsah, entschied ich mich kurzerhand dazu, aufgrund meiner schon gesammelten Eindrücke und dem als herausragend beschriebenen akademischen System, dieses an der "Curtin University of Singapore" zu absolvieren.
    Aufgrund meiner Vorkenntnisse machte ich mir nicht allzu große Sorgen was die kulturellen Unterschiede anging und empfand den Lebensstil der Singapurer als gar nicht so fremd. Schon meine erste Woche an der dortigen Universität sollte mich jedoch eines besseren belehren. So erklärte man uns in den Einführungsveranstaltungen der Universität die Signifikanz der Pünktlichkeit, vor allem wenn es um Lehrveranstaltungen ging. So bekam jeder von uns eine Karte zum Ausweisen mit dem Hinweis, immer mindestens eine Viertelstunde früher zum Unterricht zu erscheinen. Sollten wir dies nicht tun, würden wir als zu spät gelten und man könnte uns in diesem Fall sogar des Landes verweisen. Da die allgemeine Pünktlichkeit ein Stereotyp darstellte, mit dem in ich Singapur gerechnet hatte, war die Anweisung keine Überraschung für mich. Als ich jedoch allein in der ersten Woche drei Mal in eine noch laufende Unterrichtseinheit platzte, weil ich die Anweisung der Universität einhielt, die Dozierenden mir aber mit großer Verwirrung begegneten, dämmerte es mir, dass die Anweisung wohl eher als Hinweis zu verstehen war, wobei sich niemand so wirklich an diese Pünktlichkeitsregeln hielt.

    Thailand


    Bild: Skyline von Bangkok bei Nacht, Thailand
    Bild: Eines der imposanten Gebäude des Wat Phra Kaeo - Temple of the Emerald Buddha, Thailand
    Bild: Ein fressender Elefant in einem Elefantenreservat, Thailand
    Bild: Antike Ruinen in Wat Chai Watthanaram, Thailand

    Feeling like a Local - Eating like a Local

    Im Allgemeinen bestand bei mir immer eine gewisse Vorsichtigkeit, wenn es darum ging, in kleinen, nicht allzu hygienisch scheinenden Restaurants oder Imbissständen gleich an der Straße zu essen, da ich immer dem Vorurteil unterlegen war, dass dieses Essen mir im schlimmsten Falle eine Lebensmittelvergiftung bescheren würde. Als ich aber während einer Rundreise durch Thailand in ein solches Restaurant eingeladen wurde und das Essen zu verlockend erschien um abzulehnen, entschied ich mich dazu, meine Bedenken über Bord zu werfen. Im Nachhinein eine absolut richtige Entscheidung, da mir eines der besten Gerichte, das ich jemals gegessen habe, serviert wurde. Die befürchtete Lebensmittelvergiftung blieb aus, auch bei den folgenden Restaurants und mein Vorurteil stellte sich als schlichtweg falsch heraus.
    Von der Vergiftung blieb ich leider nicht gänzlich verschont, sie ereilte mich genau dort wo ich es am wenigsten erwartet hätte, in einem 5-Sterne Hotel.
    Bild: Ein Tuk Tuk in Bangkok, Thailand
    Tuk Tuk in Bangkok
    Bild: Imbiss am Straßenrand in Bangkok, Thailand
    typischer Essenstand mitten an der Straße in Bangkok
    Bild: Ein Obstverkaufsstand an der Straße in Bangkok, Thailand
    Obststand in Bangkok
    Bild: Unzählige verworrene Stromkabel in Bangkok Thailand
    etliche verworrene Stromkabel in Bangkok

      The Thai Way of Life - in Deutschland undenkbar

      Meine Reise durch Thailand war, neben vielen interessanten und außergewöhnlichen Eindrücken, in gewisser Weise auch ein ziemlich großer Kulturschock für mich. So sieht man das Einhalten von Straßenverkehrsregeln und TÜV-geprüfte Fahrzeuge, wie man es hier in Deutschland gewöhnt ist, in Thailand eher selten. So zeichnet sich der Verkehr zumeist durch eine gewisse Unübersichtlichkeit sowie schnelle Fahrweise aus. Zwischen riesigen LKW´s und normalen PKW´s schlängeln sich zudem die für Thailand so typischen Tuk Tuk´s und Roller durch das Verkehrschaos, in welchem sich oftmals auch noch bis auf die Straße gebaute Essenstände inklusive Verkäufern wiederfinden. Erstaunlicherweise funktioniert das zumeist reibungslos und zum Glück unfallfrei, zumindest schien es so, als ob mein Tuk Tuk-Fahrer alles im Griff hatte. Dennoch war ich froh, als ich wohlbehalten an meinem Zielort ankam.
      Aber nicht nur der Straßenverkehr ist etwas anders als man es in Deutschland kennt, auch in einigen anderen Bereichen gibt es deutliche Unterschiede. So sieht man in vielen Gegenden völlig überlastete Strommasten mit unzähligen verworrenen Kabelsträngen, was wohl allein aus Sicherheitsgründen in Deutschland undenkbar wäre. Dies scheint aber durchaus zu funktionieren, weshalb sich die Thailänder, zumindest darüber, keine größeren Gedanken machen.

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